01 Mar Alterst du oder wirst du „alt“?
„Wir hören nicht auf zu spielen, weil wir alt werden; wir werden alt, weil wir aufhören zu spielen.“
-George Bernard Shaw
Wenn wir über das „Alt“-Werden sprechen, müssen wir über Gedanken sprechen. Gedanken sind automatisch. Unsere Umgebung regt sie an und wir hören ihnen zu, also ob sie wahr wären. Die meisten von uns denken nicht, sondern haben Gedanken. Und wenn wir ihnen zuhören, als ob sie wahr wären, haben unsere Gedanken uns. Wenn wir glauben, dass wir selbst unsere Gedanken sind, dann bestimmen diese Gedanken unsere Realität. Wenn du also glaubst, du seist alt, dann bist du es.
Wenn du glaubst, ab einem bestimmten Alter sei man „alt“, dann beginnst du, wenn du dieses Alter erreichst, dich so zu verhalten, als ob du alt wärst, weil du deinen Gedanken glaubst, dass du alt seist, und du fängst an, nach Beweisen zu suchen, dass diese Gedanken recht haben.
Wenn du dein Leben im gegenwärtigen Moment lebst, dann ist das alles, was es gibt. Und wenn da Schmerzen sind in diesem Moment oder deine Muskeln nicht so flexibel sind, wie sie mal waren, ist das nicht sofort ein Beweis, dass du alt wirst. Es gibt einen großartigen Song von Toby Keith namens „So gut wie ich mal war“. Im Refrain gibt es eine Zeile, die heißt: „Ich bin nicht so gut, wie ich mal war, aber ich bin diesmal so gut, wie ich jemals war.“
Es gibt keinen Grund, dass du nicht immer besser werden kannst in dem, was du tust. Das Alter unterstützt das. Deine Vernunft zählt dir all die guten Gründe auf, warum du aufgeben solltest, was du gern tust, weil du „älter“ wirst. Wenn du deinen Gedanken zuhörst, bestimmen sie dein Leben. Du bist nicht deine Gedanken.
Natürlich gibt es im Fall von professionellen Sportlern einen Zeitpunkt, wenn ihre körperlichen Fähigkeiten auf dem Höhepunkt sind und danach abnehmen – aber ihr Sinn von sich selbst muss nicht mit dem Körperlichen zusammen zurückgehen. Wenn du dich als deine Produktivität oder deine körperliche Kraft siehst und die werden weniger, dann wirst du dich wahrscheinlich selbst geringer schätzen. Du bist immer noch ein perfektes Du, genau so wie du bist.
Wenn du nach Beweisen suchst, dass du „alt“ wirst, wirst du sie finden. Wir werden alle älter. Das ist eine der Beschränkungen der menschlichen Existenz auf dem Planeten Erde. Oder vielleicht ist es auch eins der Privilegien der menschlichen Existenz auf dem Planeten Erde. Mit dem Alter können Weisheit, Erfahrung und Meisterschaft kommen. Wenn du dich jedoch dem Alterungsprozess widersetzt, dann (erstes Prinzip) wird dein Leben eingeschlossen sein in einer Blase von „wie fühle ich mich heute“ und du wirst dich wahrscheinlich auf deine Wehwehchen konzentrieren. Wenn du allerdings einfach nur mit einbeziehst, wie dein Körper sich bewegt und anfühlt (drittes Prinzip), dann ist deine körperlicher Verfassung einfach eine Tatsache in diesem Moment, nicht ein Hinweis auf hohes Alter oder irgendein Alter.
Bedenke: Dieses Jahr sind Menschen nach einer oder zwei Wochen in Costa Rica und unseren intensiven Kursen dort zurückgekommen und so gut wie jede und jeder fühlte sich jünger und lebendiger, obwohl sie rein zeitlich älter waren als vor der Abreise. Hmmm. Das Leben zu betrachten, ohne zu bewerten, was man sieht, wahres Zuhören, Kommunizieren, Ehrlichkeit und sich mit Menschen umgeben, die sich dem verschreiben, was möglich ist, könnte vielleicht der Jungbrunnen sein.